Hufbeschlag und Sattelanpassung

 Wusstet ihr eigentlich welchen Einfluss der Hufbeschlag auf die Sattelanpassung hat?


Hier ein interessanter Text dazu von Barney Cummings. Quelle: Jochen Schlees in The Silent Killer:  https://schleese-sattel.de/wp-content/uploads/The-Silent-Killer_Auszug.pdf



DER EINFLUSS DES HUFBESCHLAGS AUF DIE SATTELANPASSUNG

 Von Barney

 Cummings Barney Cummings ist gelernter Hufschmied, Mitglied in der Ontario Farriers Association, der American Farriers Association sowie im Canadian Equestrian Team Farrier. „Die Vorderbeine sind, anders als die Hinterbeine, nicht durch das Skelett mit dem Körper verbunden. Sie werden durch den Musculus serratus ventralis thoracis (M. serratus), eine Muskelschlinge, gestützt. Unter der Einwirkung des Gewichts von Sattel und Reiter auf den Pferderücken bewegen sich die Knochen der Schulter über die Brustwirbel leicht aufeinander zu, wenn der Muskel dieses Gewicht unterstützt. Auch wenn eine korrekte Sattelpassform die freie Beweglichkeit der Schulter ermöglicht, rotieren die Knochen doch gemäß dem Bau der unteren Extremitäten des jeweiligen Individuums. Wenn der Körperbau des Pferdes nicht völlig korrekt ist, wird die gegenseitige Muskelbewegung der Vorderbeine eine Abweichung bei der Fußfolge bewirken und die Rückenmuskulatur beeinflussen. Wird eine Seite mehr angestrengt, um diese Abweichungen der gegenüberliegenden Gliedmaße oder des gegenüberliegenden Hufs zu kompensieren/ihr Entgegenzuwirken, kommt es zu einer Überentwicklung dieser Seite. Bei der Valgusstellung (O-beinig) tendiert die Schulterblattspitze dazu, sich vom Rumpf weg zu bewegen, bei der Varusstellung (X-beinig) drückt sich das obere Ende des Schulterblatts an den Rumpf. Hierbei sollten die jeweiligen Auswirkungen auf die dreidimensionale Form des Pferderückens offensichtlich werden. Wenn Valgus- oder Varus-Fehlstellungen durch Verletzungen oder schlechte Haltung entstehen, kann der Hufschmied den Huf entsprechend bearbeiten und beschlagen, um so eine bessere Fußfolge beziehungsweise einen besseren Tritt zu erreichen. Im Fall, dass ein Pferd unterschiedlich hohe Trachten hat, also ein Huf länger als der andere ist, etwa durch Verletzungen oder ungleichmäßige Belastung, trägt die jeweils kürzere Seite dementsprechend mehr Gewicht. Wenn dieser Unterschied lateral besteht oder an der äußeren Hufseite, muss das Pferd so stehen, dass es sein Gewicht stärker unter die Mitte seiner Körpermasse bringt. Die Schulter wird jetzt nach außen gezogen. Das Beschneiden (Bearbeiten) und Beschlagen des Hufes kann helfen, das Gewicht verstärkt zurück zur Basis einer geraden Knochensäule zu bringen. Sattelanpassung und Hufbeschläge ergänzen sich als Disziplinen aus Kunst und Wissenschaft.“


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